Nach München verschlägt es mich meist für eines meiner absoluten Lieblingslabels, nämlich Louis Vuitton. Dieses Mal ging es zum ersten Mal um das Thema Beauty, was zunächst einmal ungewöhnlich klingt, denn so verbindet man das französische Traditionshaus eher mit Lederwaren aller Art und bis dato weniger mit Beauty. So unvorhergesehen dies also erscheinen mag, so fest verankert ist es in der Geschichte der Maison.
Denn was so gut wie niemand weiß, Louis Vuitton lancierte bereits 1927 eine erste eigene Duftnote: Heures d’Absence. 1946 folgte der Letzte der vier Düfte und beendete gleichzeitig auch vorerst die Duft-Karriere des Hauses. Auch wenn heute noch Originalflakons existieren, so hat sich der Duft längst verflüchtig. Für den hauseigenen Parfümeur Jacques Cavallier Belletrud bedeutet dies allerdings auch ‚carte blanche‘, er hatte somit die Freiheit ein wahrhaftiges Handwerk für Louis Vuitton neu zu erfinden und nachhaltig zu prägen.
Auf der Suche nach den besten Essenzen hat Jacques Cavallier Belletrud die fünf Kontinente bereist, immer auf der Suche nach den unerwarteten und speziellen Emotionen, die einen überkommen, wenn man einen seltenen oder exotischen Geruch einatmet. Und damit sich der Kreis zur Maison wieder schließt, die schon immer Visionäre in Sachen Kofferherstellung und Reisegepäck waren und schon damals den Reisenden das Versprechen gaben, sie immer dorthin zu begleiten, wohin ihre Neugier sie führen würde, entwarf Belletrud sieben olfaktorische Reisen. Sieben Düfte, die alle eine eigene emotionale Reise erzählen.
In München war ich natürlich mehr als gespannt auf die neuen Düfte von Louis Vuitton und lies mir im Store lange Zeit für meine ‚Duftprobe‘. Und es stimmt tatsächlich, jeder Duft riecht auf seine Art außergewöhnlich und löst etwas in einem aus. Sei es eine bestimmte Erinnerung oder ein Gefühl. Zwei sagen mir dabei weniger zu (das ist am Ende ja auch immer eine sehr persönliche Sache) und weitere Drei (Apogée, Rose des Vents und Turbulences) finde ich alle gleichauf so fantastisch, dass es mir schwerfällt, auch jetzt noch, mich überhaupt auf einen Duft festzulegen.
Aber wahrscheinlich muss ich das auch gar nicht, denn mit jedem der drei Düfte könnte ich auf eine eigene, spezielle Reise gehen. Rose des Vents mit Mai-Rose (jene kenne ich schon aus Grasse), riecht nach einem Hauch zarter Rose, ohne dabei blumig zu sein, Turbulences mit arabischer Jasmin aus China, Magnolie und ungewöhnlich, aber durch eine besondere Extraktion gewonnen – einem sanften Hauch Leder. Der Duft ist dadurch animalischer und nicht jeder von unserer Gruppe mochte ihn, ich vernahm jedoch eine sofortige Verbindung. Apogée ist wahrscheinlich ein Duft, den fast jeder mag. Zumindest hatte ich den Eindruck auf dem Event. Leicht und frisch, als Hauptessenz Maiglöckchen und Jasmin, legt sich der Duft zart und doch intensiv um die Haut. Ein perfekter Begleiter für jeden Tag.
Ich kann euch nur ans Herz legen, einmal in den Store zu gehen und an den unterschiedlichen Essenzen zu schnuppern, ich bin mir ganz sicher, dass für jeden seine persönliche (Duft)-Reise dabei ist.
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